TrotzKraft

In zahlreichen Gemeinden der EKHN (und auch anderen Landeskirchen) ist seit Jahrzehnten der „Frauengottesdienst am 2. Advent“ etabliert: Ähnlich wie der Weltgebetstagsgottesdienst am ersten Freitag im März, der traditionell ein Gottesdienst von Frauen für Frauen war, ist auch der 2. Advent ein Sonntag, an dem Frauen die Lesung und den Predigttext auf besondere Weise auslegen und vermitteln.

Und so gestalteten Frauen aus der Nauroder Gemeinde und St. Elisabeth – U. Boppré, M. Ruffing, G. Söhne, R. Deinet und C. Klaus –den Gottesdienst am 10.12.23.

Das an der Kirchenpforte ausgegebene Liedblatt und ein weiteres Faltblatt waren auf das Thema abgestimmt. Ferner wirkte der Kirchenchor unter F. Kobler an der Gestaltung des Gottesdienstes mit, und an Orgel und E-Piano begleitete M. Kaiser.

Die Damen trugen im Wechsel unterschiedliche Schicksale von Frauen vor, die am Ende alle im Motto „TROTZKRAFT“ zusammengeführt wurden. Und die Worte „TROTZKRAFT“ sind so wunderbar doppeldeutig. Stimmung kam auf, als U. Boppré sich alle Mühe gab, um zu erklären, wie das zweite Blatt zu falten sei, damit daraus ein Kalender für 2024 wird.

Die Damen konnten mit den Erzählungen zu den Frauen verdeutlichen, dass noch immer auch in unserer Gesellschaft große Ungerechtigkeiten zu Ungunsten von Frauen bestehen. Besonders die Ausübung von Macht gegen vermeintlich Schwächeren gegenüber ist bis heute – LEIDER – ge- und erlebte Praxis.

Und doch spendete der Gottesdienst Mut für die Zukunft, so düster die Gegenwart derzeit auch sein mag. So wurden diese Gedanken denn auch im Lied EG+ 3 „Sehen können“ aufgenommen. Daraus sei Vers 4 zitiert: „Heilen können, was unheilbar ist / Teilen können, weil’s für alle reicht. / Spüren, dass da etwas glückt – / noch nicht da, doch schon nah, doch schon nah.“

Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Kirchenvorplatz bei Kaffee und selbst gebackenen Plätzchen noch das eine oder andere vertiefende Gespräch geführt. Leider war der Gottesdienst nicht allzu gut besucht; wer nicht dabei war, hat etwas verpasst!

Martin Maurer