Kirche

Ev. Kirche Naurod

Die Nauroder Kirche ist ein Schmuckstück. Im Jahr 1727 beauftragten die ca. 127 Nauroder Bürger den Baumeister Johann Jakob Bager, der schon das Biebricher Schloss gebaut hatte, mit dem Bau einer Kirche mitten im Dorf. Nach genau dreijähriger Bauzeit wurde der erste festliche Gottesdienst am 20. August 1730 gefeiert.

Der oktogone Zentralbau im barocken Stil lädt zum Verweilen ein. Sie wirkt, obgleich sie achteckig ist, rund, da die Außenpilaster neben den Fenstern platziert sind, so dass die Ecken kaum sichtbar werden. Hinzu kommt das in sich gerundete Dach.  Durch die „runde“ Form erscheint die Kirche sehr klein. Sie bietet aber rund 350 Personen Platz. 

Um auf dem feuchten Boden bauen zu können, musste zuerst ein Pfahlrost aus rund 250 Eichenstämmen in den Boden getrieben werden. Auf diesen durch die beständige Feuchtigkeit konservierten Stämmen ruht die Kirche bis heute.  

Der Altar besteht aus mit schwarzem Nassauer Marmor, der von weißen Steinadern durchzogen ist, ummantelten Steinkernplatten.

Altar, Kanzel und Orgel

Über dem Altar ist die Kanzel angeordnet, die auf diese Weise einen Blickfang bildet und eine zentrale Stellung erhält. Dies ist ein schönes Beispiel für eine protestantische Predigerkirche, in der schon optisch das Wort Gottes in den Mittelpunkt gerückt wird. Unterstrichen wird das noch dadurch, dass im Kanzeldeckel durch das Symbol der Taube dem Predigenden die Gabe des Hl. Geistes in besonderer Weise gewünscht wird.

Die Orgel wurde von Orgelbaumeister Gottfried Weißhaupt aus Idstein vermutlich erst 1739 mit Sondergenehmigung des Grafen von Nassau gegen den erklärten Willen der Kirchenverwaltung über der Kanzel gebaut. Diese Übereinander-Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel wird auch als „Wiesbadener Stil“ bezeichnet.

Die Spruchtafeln um die Empore gehen zurück auf Johann Christian Lang (1669-1756), den Generalsuperintendenten des Fürstentums Nassau-Usingen. Zu den Spruchtafeln finden Sie hier weitere Informationen.

Der Leuchter, nach einem Entwurf des Architekten Wolfgang Philipp von der Firma Gotthold Schönwandt gearbeitet, nimmt die achteckige Form der Kirche auf.

Taufstein

Taufstein und Lesepult wurden von der Frankfurter Künstlerin Ulrike Obenauer 1997/1998 geschaffen. Sie hat die
beiden sogenannten Prinzipalstücke so gestaltet, dass das Untergestell aus Metall jeweils die Form eines lateinischen Kreuzes bildet. Beim Taufstein trägt das Kreuz einen unbehauenen schwarzen Basaltstein, der die Farbe des Altars aufnimmt.

Nach den Gottesdiensten ist die Kirche in der Sommerzeit von Ende März bis Ende Oktober sonntags bis 18 Uhr geöffnet, außerdem jederzeit nach vorheriger Vereinbarung zu besichtigen. Der Schlüssel ist im Pfarramt und bei der Küsterin erhältlich. 

Die Termine der Gottesdienste finden Sie im Veranstaltungskalender

Einen Flyer mit den wichtigsten Daten zur Kirche finden Sie hier. Weitere Fotos aus dem Innenraum der Kirche und von außen sehen Sie auf dieser Unterseite. Informationen zur großen Außensanierung im Jahr 2017 können Sie hier nachlesen.

Den Glockenschlag der Kirche können Sie hier anhören.