Wie üblich am letzten Sonntag vor den Sommerferien, haben die ev. Gemeinden Auringen, Medenbach und Naurod und St. Elisabeth ihren ökumenischen Sommer-Gottesdienst am Auringer Weiher gefeiert; weil sich der Umgang mit der Pandemie gelockert hat, stand auch dem gemeinsamen geselligen Abschluss mit Kaffee und Kuchen im Schatten der großen Bäume unter strahlend blauem Himmel nichts im Weg.
Wie im letzten Jahr, in dem der Gottesdienst wieder in Präsenz stattgefunden hat, füllte sich die Lichtung auch am 17. Juli mit zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern: Fast 100 Menschen verteilten sich unter den großen Laubbäumen, wo auch immer sich ein Schattenplätzchen finden ließ! Die Bänke reichten nicht aus, aber das Gras unter den Bäumen und die großen Steinblöcke boten Sitzfläche, auch der ein oder andere selbst mitgebrachte Klappstuhl, die Sitzfläche des Rollators oder der Buggy taten ihren Dienst. (Der Transport der Bänke hat sich in diesem Jahr mangels Helfer mit passendem Fahrzeug schwierig gestaltet – der Einsatz der Familienkutsche von Pfarrerfamilie Neumann war nur eine Notlösung, aber vielleicht findet sich mit Hilfe der Leserschaft für das nächste Jahr ja eine bessere?…)
Das Thema des Gottesdienstes war überaus aktuell: „Friede ist…“ Aus Papier ausgeschnittene Friedenstauben wurden verteilt, um den Satz zu vervollständigen, und die aufgeschrieben und teilweise verlesenen Sätze sprachen von Vorstellungen von Frieden, der viel mehr ist als die Abwesenheit von Krieg… Im Mittelpunkt der Predigt, die sich Pastoralreferent Jürgen Otto und die Pfarrerinnen Ackermann und Neumann aufgeteilt haben, standen die Seligpreisungen aus der Bergpredigt, die zeitlos auch unsere aktuelle Situation zum Ausdruck bringen: die schwer zu begreifende Spannung zwischen der leidvollen Existenz in einer aggressiven und ungerechten Menschen-Welt und Gottes Zusage, dass wir dennoch „selig sind“ in unserem Durchhalten und Bemühen um eine bessere Welt. „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen“, heißt es da, die Bereitschaft zum Friedlich-Sein, Friedlich-Leben bringt uns in unmittelbare Beziehung zu Gott, dessen großer, bunter Schalom-Friede in der wunderbaren Natur spürbar wurde.
Allerdings konnte und sollte der harmonische Friedensgottesdienst den im Osten Europas tobenden Krieg nicht vergessen machen. Deshalb geht auch die Kollekte zur Unterstützung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen an die Auringer Initiative „Ukraine-Hilfe“, die z.B. in Form von Ausstattung mit Notwendigem an Kleidung, Mobiliar u.ä. Unterstützung leistet, aber auch durch Finanzierung von Medikamententransporten ins Kriegsgebiet. Die Initiative wurde kurz vorgestellt von Carolina Goretzky. Es kam die beachtliche Summe von 495 Euro zusammen, allen Spenderinnen und Spendern sei auch auf diesem Weg herzlich gedankt!
Die besinnliche, aber auch gelöste Stimmung war natürlich auch der musikalischen Umrahmung und Begleitung des Gottesdienstes durch das Blasorchester des TSV Auringen (unter Leitung von Simon Kunst) zu verdanken. Die Harmonien der Bläser bereicherten den Genuss der strahlenden Farben des sommerlichen Tages noch mit einer großen Portion Ohrenschmaus, von dem es nahtlos zum leckeren Kuchenschmaus überging, und, mit lachenden Gesichtern und heiteren Gesprächen, zum Ausklang eines besonderen Nachmittags mit einem immer wieder besonderen Gottesdienst.
Dr. Margit Ruffing
(Fotos von Petra Opitz, Steffie Herold und Annkatrin Schultze)