Abschied Pfarrerin Neumann

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich (Psalm 106,1).

Wir haben tatsächlich allen Grund, dafür zu danken, dass Arami Neumann in den letzten 8 Jahren als Pfarrerin in unserer Gemeinde gewirkt hat.

Nach einer langen Reihe von männlichen Pfarrstelleninhabern, von denen einige über Jahrzehnte ihren Dienst in Naurod versahen, kam im Jahr 2014 eine junge Frau, verheiratet und Mutter zweier damals noch kleinen Töchter als Pfarrerin nach Naurod. 

Ich kann mir vorstellen, dass es damals ganz verschiedene Erwartung an die neue Pfarrerin gab. Einerseits eine gewisse Skepsis: wird sie ihre vielfältigen Aufgaben gerecht, müssen wir uns von lieben Gewohnheiten verabschieden, kann Gemeindeleben funktionieren, wenn die Pfarrerin nicht im Pfarrhaus wohnt. Auf der anderen Seite bestand aber sicher auch die Hoffnung auf neue Impulse für die Gemeinde.

Arami Neumann hat mit ihrer offenen und freundlichen Art alle Bedenken zerstreut.

Aus ganzem Herzen stellte sie sich auch den Aufgaben, auf die ein Theologiestudium nicht vorbereitet. So wurde in ihrer Amtszeit nicht nur das KiTa-Außengelände neugestaltet, sondern auch das Mammutprojekt Kirchensanierung (Fassade und Dach) 2016/17 in Angriff genommen und erfolgreich zum Abschluss gebracht. Dabei konnte sie sich immer auf kompetente Mitarbeiter im Kirchenvorstand verlassen.

Auch die Überführung der evangelischen Kindertagesstätte in gemeindeübergreifende Trägerschaft (GüT) geschah in den vergangenen Jahren. Das bedeutet aber nur, dass Verwaltungsaufgaben jetzt auf Dekanatsebene wahrgenommen werden. Der direkte und herzliche Kontakt zu den Kindern und Erzieher:innen war Arami Neumann immer sehr wichtig. So war sie regelmäßiger Gast im Kindergarten und feierte mit den Kindern dort oder in der Kirche Andachten zum jeweiligen (kirchen)jahreszeitlichen Thema.

Ihre besondere Beziehung zu den Kleinen in der Gemeinde zeigte sich auch in der Einführung der Formate Krabbelgottesdienst und Kinderbibelwoche.

Die Damen des Frauenkreises verbinden mit Arami Neumann viele schöne Erinnerungen und werden sie sicher schmerzlich vermissen.

Aber auch die Theologin Arami Neumann hinterlässt Spuren in der Nauroder Gemeinde.

Wie oft habe ich erlebt, dass Gottesdienstbesucher nach dem Gottesdienst noch vor der Kirche zusammenstanden und sich über die fundierte und ansprechende Predigt Arami Neumanns ausgetauscht haben, froh, etwas von Gottes Wort für ihren Alltag mitnehmen zu können.

Vertieft wird der Austausch über den Glauben noch mit den Nauroder Religionsgesprächen, die auch durch Arami Neumann ins Leben gerufen wurden.

Wir werden Arami Neumann vermissen, als Mensch und als Pfarrerin, hoffen aber, dass sie auch in ihrer neuen Funktion als stellvertretende Dekanin des Dekanats Wiesbaden weiter den Kontakt zu „ihren“ Naurodern hält. 

Wir wünschen Arami Neumann für ihren Dienst im Dekanat alles Gute und Gottes reichen Segen.

Ulrike Boppré im Namen des Kirchenvorstands