AMeN-Gottesdienst an Christi Himmelfahrt in Auringen

Das „A“ in AMeN steht für „Auringen“, und erstmals in seiner noch kurzen Tradition fand der gemeinsame Open-Air-Gottesdienst der Gemeinden Auringen, Medenbach und Naurod zu Christi Himmelfahrt in Auringen statt. Auf der frisch gemähten Wiese zwischen Kirche und Gemeindehaus kamen am Donnerstag, dem 26. Mai, 45 Gottesdienstbesucherinnen und -besucher aus den drei Kirchengemeinden zusammen, um gemeinsam zu singen und zu beten. Liturgie und Predigt haben die Pfarrerinnen Ackermann und Neumann gemeinsam vorbereitet, Dr. Hildebrandt am Keyboard sorgte für die musikalische Gestaltung und Begleitung der Lieder.

Christi Zusage, „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ (Mt.3,2), war das Leitmotiv des Gottesdienstes; in einer Zeit, wo man den Eindruck hat, überall der ‚Hölle auf Erden zu begegnen‘, ein Satz, der schwer zu glauben ist. Wo ist Gottes Himmel, sein Traum von einer besseren Welt, von dem die Predigt handelte, angesichts der (noch nicht überstandenen) Pandemie, der Klimakrise und des ersten Krieges in Europa seit über 70 Jahren, der seit Wochen Gewalt, Zerstörung und Tod über ‚Menschen wie du und ich‘ bringt und unter dessen Auswirkungen weltweit noch Generationen leiden werden?

Ein Gottesdienst an der frischen Luft, unter freiem Himmel, über dessen kräftiges Blau weiße und graue Wolkenfelder ziehen, immer wieder eingetaucht in strahlendes Sonnenlicht, lässt einen deutlich spüren, dass man einerseits ein ungeschütztes, kleines Lebewesen, andererseits aber Teil des großen Schöpfungswerks ist – zu dem auch viele aufgeregte Schwalben gehörten, deren Gezwitscher die Lieder begleitete. Auch dass Störungen der Verstärkertechnik Herrn Hildebrandts Klavierspiel zuweilen überlaut und dann wieder kaum hörbar machte, könnte man so deuten, dass unsere Welt nicht perfekt ist, unsere Pläne nicht immer aufgehen. Und was ist geschehen? Der Gemeindegesang hat die technischen Störungen kraftvoll und dynamisch überwunden!

In der Gemeinschaft der Singenden, dem Hören auf die Überlegungen der Pfarrerinnen und den Gebeten um Mut und Durchhaltekraft wurde verständlich: Ohne Gottes Hilfe, ohne die Vermittlung des Menschensohns auf seinem Weg von der Erde zum Himmelreich, bleibt uns nur die ‚Hölle auf Erden‘. Dabei sollte es aber nicht bleiben, und es wird es auch nicht, das ist uns zugesagt. Den Pfarrerinnen gelang es, Zuversicht zu wecken, Hoffnung auf „Himmelsfunken“ im Leben zu machen und zu ermutigen, gemeinsam den Traum von einer besseren Welt zu träumen – damit sie wirklich wird. – Die Kollekte ist für die Arbeit der drei Gemeinden bestimmt, die in Auringen derzeit geprägt ist von der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge.

Der nächste AMeN-Gottesdienst findet am Pfingstmontag in Auringen statt, als Familiengottesdienst.

Dr. Margit Ruffing