Vorstellungsgottesdienst der ersten AMeN-Konfirmandengruppe

Am vergangenen Sonntag, 27. April, gab es in der Nauroder Kirche einen ganz besonderen Gottesdienst: Von der ersten bis zur letzten Minute haben ihn neun Konfirmanden und zwölf Konfirmandinnen aus Auringen, Medenbach und Naurod gestaltet, die am 18., 24. und 25. Mai gemeinsam konfirmiert werden.

Begrüßung und Eingangsspruch, Einladung der Gemeinde zum gemeinsamen Gebet und Gesang, Abschlusssegen – die Jugendlichen traten freundlich-offen und selbstbewusst auf und führten durch die Liturgie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt… Es war schon ergreifend, den 21 im Halbkreis vorm Altar versammelten Konfirmand:innen beim auswendig vorgetragenen Psalm 23, „Der Herr ist mein Hirte“, zuzuhören. Aber wirklich beeindruckend war der souverän und erfrischend dargestellte ‚Predigt-Ersatz‘, die Vorstellung und Erläuterung der Sakramente Taufe und Abendmahl sowie der 10 Gebote!

Während der dreitägigen Konfi-Fahrt zur Burg Rieneck in der Woche zuvor waren die selbst gewählten Themen erarbeitet worden, mit durchaus interessanten Ergebnissen, was sich bspw. am Kommentar zum Gebot „Du sollst nicht stehlen“ zeigte: Hausarbeiten abzuschreiben ist kein Diebstahl – denn wer sie gemacht hat, behält sie ja, und ist mit dem Abschreiben einverstanden. Schwarzfahren dagegen wurde als Diebstahl beurteilt, denn man nimmt eine Dienstleistung in Anspruch, ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Da wurde also nichts einfach auswendig gelernt, sondern wirklich selbst über die Bedeutung der 3000 Jahre alten Gebote für uns Heutige nachgedacht.

An der Orgel und dem E-Piano begleitete Markus Kaiser die modernen schwungvollen Lieder, und wurde auch mit Applaus bedacht. Für die jungen Akteure musste Pfr. Tschöpel, der ‚in Zivil‘, ohne Talar, sichtlich über den gelungenen Gottesdienst erfreut, nicht lange um Applaus bitten… Es war ein Gottesdienst, der hoffen lässt, dass es um die Zukunft der Kirche vielleicht doch nicht so schlecht bestellt ist wie erwartet.

Dr. Margit Ruffing

Die Jugendlichen stehen in einem Halbkreis vor dem Altar, die Asufnahme wurde von der Empore aus gemacht.

Foto: Ingo Damm